Caritas Kickers wieder Landesmeister

Bei den Special Olympics für Menschen mit geistiger Behinderung in Münster holen die Moerser Gold.

MOERS |(zak) Die Special Olympics, weltgrößte Sportorganisation für Menschen mit einer geistigen Behinderung, hatte nach Münster zu den fünften Landesspielen geladen. Da durften die erfolgsverwöhnten Fußballer der MSV Moers Caritas Kickers nicht fehlen. Die Mannschaft hat seit 2014 dreimal den nationalen und nun den NRW-Titel in Serie geholt.

Unter dem Motto „Grenzenlos bewegend“ ging‘s in Münster in 18 Wettkampf-Sportarten mit fast 2000 Aktiven an vier Tagen bis zum letzten Mai-Wochenende zur Sache. Das aber immer äußerst fair und freundschaftlich. „Hier wird der olympische Gedanke wahrhaft gelebt“, versichert Dirk Ströter, neben Florian Steinmetz einer der Kickers-Trainer und -Betreuer.

„Hier ist jeder ein Gewinner. Jeder freut sich über seine Leistung und auch die der anderen. Das ist der absolute Höhepunkt des Jahres“, sagte Mittelstürmer Yannic Hildebrandt. Er war bereits zum dritten Mal dabei, gewann 2018 in Kiel und 2022 in Berlin mit den Caritas Kickers die Goldmedaille. „Ich freue mich einfach grenzenlos“, schob er nach und jubelte mit Spielmacher Raffael Bono über den ersten Platz.

Los ging‘s für die Caritas Kickers mit der Eröffnungsfeier mit 3000 Menschen inklusive NRW-Innenminister Karl-Josef Laumann als Schirmherr. Am ersten Wettkampftag mussten sich die Fußball-Teams klassifizieren nach dem Schweizer System. Es ging darum, „homogene Gruppen zu finden, in denen jede Mannschaft eine reale Chance auf eine Medaille hatte“, erklärte Ströter. Danach wurde Fußball gespielt. Die Caritas Kickers setzten sich zum Start der Hauptrunde mit 6:0 über Wertkreis Gütersloh durch. Tom Schulte (3), Lena Lawniczak (2) und Georg Breumann machten die Tore. Gegen HPZ Irchenrieth gab‘s durch den Treffer von Bono einen 1:0-Sieg, gefolgt von einem 0:0 gegen die BSG Ratingen. Am letzten Tag ging es gegen LH Remscheid um den Turniersieg. Bono steuerte beim 2:0-Erfolg beide Treffer bei: „Schon 2014 in Düsseldorf habe ich Gold gewonnen. Und jetzt zehn Jahre später wieder – das ist Wahnsinn.“

Die ausgeglichen besetzten Caritas Kickers mit Youngster Lasse Willert, der vor einem Jahr als Torwart startete, nun als Allrounder aufläuft und in den drei Wettkampftagen seine Fähigkeiten für weite Einwürfe zeigte. Oder mit Lena Lawniczak, einzige Frau im Team, die tolle Tore schießt, am Finaltag Geburtstag feierte und bei der Siegerehrung ein hundertfaches Ständchen erhielt. Und das Trainer-Duo, das zahlreiche Widrigkeiten im Vorfeld meisterte. Angefangen von der Baustelle im heimischen Sportpark Rheinpreußen, über viele kurzfristige Absagen und „über Nacht weggewehte Pavillons“, kann Ströter darüber bereits wieder schmunzeln.

(Quelle: Rheinische Post, 04.06.2024)