Schriftgröße: Sprache:DetailansichtDetailansicht
» CWWN » Aktuelles / Presse

08.02.2023

Werkstätten hängen Nistkästen auf

St.-Bernhard-Hospital setzt auf heimische Vögel gegen Eichenprozessionsspinner

 

Rheinische Post, Kamp-Lintfort. So schön die etwa 70.000 Quadratmeter große Gartenanlage am Kamp-Lintforter St. Bernhard-Hospital auch ist – sie kann im Sommer Risiken bergen. Denn Jahr für Jahr siedeln sich Eichenprozessions­spinner an den Bäumen an. Sie stellen eine Gefahr für Besucher des Krankenhauses und des angrenzenden Caritashauses St. Hedwig dar.

„Die Raupen haben sogenannte Brennhaare, die bei Menschen starke gesundheitliche Probleme verursachen. Besonders, wenn sie eingeatmet werden oder ins Auge gelangen. Außerdem kann es zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelter Nesselsucht führen“, weiß Andreas Bodden, Gruppenleiter der Gärtnerei, die von den Carits Wohn- und Werkstätten betrieben wird. Darum kommt bisher einmal jährlich eine Spezialfirma in der Gartenanlage, um den Eichenprozessionsspinner und seine Raupen im Baumbestand zu bekämpfen.

Landschaftspflegegruppe der Caritas

Die Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein mit ihrer Landschaftspflegegruppe kümmern sich seit Jahren um die Gartenanlage des Lintforter Krankenhauses. Jetzt hatte das Team die Idee, den Raupen mit natürlichen Mitteln „an den Kragen“ zu gehen. „Das Problem ist, dass die chemische Bekämpfung nicht nur die Eichenprozessionsspinner betrifft, sondern auch alle anderen Raupen davon betroffen sind“, war die Überlegung der Gruppe.

Heimische Vögel sind die Lösung

Die Idee der Gruppe ist, die natürlichen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners anzusiedeln und so die Raupen mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen. Schnell wurden  vom St. Bernhard-Hospital über 50 Nistkästen gekauft, die in der Parkanlage aufgehängt und mit denen Vögel angelockt werden sollen. Die Kästen haben unterschiedliche Flugloch-Weiten, damit sie auch für kleinere Vögel geeignet sind. Dabei ist die Position wichtig. „Sie müssen etwa zweieinhalb bis drei Meter über dem Boden hängen und in Richtung Osten zeigen“, weiß Andreas Bodden. „Im Norden würden sie keine Sonne abbekommen, im Westen dafür zuviel Regen und im Süden die zu heiße Mittagssonne.“

„Damit im Frühjahr das Nisten beginnen kann, bringt die Gruppe der Landschaftspflege in den nächten Wochen alle Kästen an. Und dann heißt es, Daumen zu drücken, dass der Plan aufgeht und wir mit Hilfe der heimischen Vögel den Eichenprozessionsspinnern den Kampf ansagen können“, so Josef Lübbers, Geschäftsführer des St. Bernhard-Hospitals.

» zurück zur Übersicht