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02.09.2021

In Moers spielen Menschen mit Handicap Specialhockey

NRZ Moers, 02.09.21, von Larissa Wettels. Für den Moerser Turnverein ist es eine Herzenssache, Sport für alle zu ermöglichen. Deshalb gibt es jetzt auch eine Specialhockey-Mannschaft.

Als die Spieler der neuen Specialhockey-Mannschaft des Moerser Turnvereins (MTV) ihre Hockeyschläger in den Händen halten, strahlen sie freudig übers ganze Gesicht. „Nach der Arbeit kann ich es kaum abwarten, auf den Hockeyplatz zu gehen“, sagt Fabian Schmidt aus Moers. „Hockeyspielen macht Spaß, und ich treffe hier viele Freunde.“ Emsig flitzt der 27-Jährige neben André, der neben dem Hockey bei den Caritas Kickers Fußball spielt, im sonnengelben Trikot über den grünen Rasen. Im Hockeyspiel ist es den Mannschaftsmitgliedern nicht anzumerken, dass die 18- bis 40-jährigen Spielerinnen und Spieler geistige und körperliche Behinderungen haben.

In der Specialhockey-Mannschaft machen Bewohner und Mitarbeiter der Caritas Wohn- und Werkstätten (CWWN) mit. „Die Idee, Sport für alle zu ermöglichen, ist uns eine Herzensangelegenheit . Und wir wollten es nicht nur bei einer Idee belassen“, erklärt Andreas Bögner, Leiter der Hockeyabteilung des Moerser TV.

In Berührung mit Specialhockey kam Bögner über den Hockeybund: „Im November nahm ich an einem Treffen in Mönchengladbach mit der Trainerin der Specialhockey-Nationalmannschaft teil.“ Mit dem Anliegen, auch in Moers eine Mannschaft für Menschen mit Handicap zu etablieren, wandte sich der Moerser TV an die CWWN.

Bei den vielen sportbegeisterten Bewohnern und Mitarbeitern lief der Verein offene Türen ein. „70 Prozent der Mannschaftsmitglieder kommen aus unseren Reihen“, sagt CWWN-Pressereferentin Andrea Emde. Moers gehöre damit nun zu den rund 15 Mannschaften in Deutschland, bei denen Menschen mit Behinderung Hockey spielen. Dabei steigt der inklusive Sportbedarf, wie am Moerser Beispiel gut ersichtlich wird. „Als wir den Flyer zum Hockeytraining erhielten, waren alle begeistert“, sagt Wolfgang Strubel, Einrichtungsleiter des Rheinberger Hauses am Außenwall.

Das erste Specialhockeytraining war ein voller Erfolg: Auf Anhieb machten 15 Spieler mit. Heute sind es mehr als 20 Spieler. „Sieben kommen aus unserem Haus und trainieren regelmäßig mit“, sagt Strubel. Betreut wird die Mannschaft von vier Trainern, darunter Ergo- und Physiotherapeuten sowie Ehrenamtlichen und Honorarkräften, die die Spieler zum eineinhalbstündigen Training bringen.

Was eigentlich das Spezielle am Specialhockey ist? „Wir trainieren mit Hockeyübungen für Kinder, damit jeder mitmachen kann und und kommunizieren in leicht verständlicher, barrierefreier Sprache“, erklärt Bögner. Ansonsten sei alles wie üblich: Hockeyschläger, Ball, zwei Tore und Mitspieler und schon kann’s losgehen.

Ein Highlight: Am Montag war die deutsche Specialhockey-Nationalmannschaft zu Gast und zeigte professionelle Tricks und Kniffe. An dieser Stelle sei aber nicht zu viel verraten, denn selbst Erleben und Mitmachen ist erwünscht.

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