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23.03.2022

Flüchtlinge können in Begegnungsstätte

Die Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein stellen ihr Haus in Lüllingen der Stadt Geldern kostenlos zur Verfügung. In fünf Schlafzimmern gibt es insgesamt 23 Betten. Größere Umbauten sind unnötig.

RP 23.03.2022 VON DIRK MÖWIUS

LÜLLINGEN Noch weiß niemand, wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine in den nächsten Wochen und Monaten nach Geldern kommen werden. „Es gibt keine Prognose oder Hochrechnung“, berichtete Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser am Montag aus der Telefonkonferenz der Verwaltungschefs im Kreis Kleve. Aber Geldern will, wie die anderen Kommunen in der Region auch, möglichst vorbereitet sein. „Wir sind froh über jedes Bett“, so Sven Kaiser. Und Betten, sogar frisch bezogen, sah er reichlich, als er sich die Freizeit- und Begegnungsstätte der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) anschaute. Die CWWN, die vor allem rund um Moers die Behindertenwerkstätten (Moers, Rheinhausen und Rheinberg) betreiben, Wohnangebote aber auch in und um Geldern haben (St. Bernardin, Nierspark, St. Josef in Issum), stellen der Stadt Geldern das Gebäude in Lüllingen kostenlos zur Verfügung. Das Haus am Rochusweg 8, direkt hinter dem früheren Sitz der Feuerwehr, verfügt über fünf Schlafzimmer mit insgesamt 23 Betten. Es gibt eine geräumige Küche mit Backofen, Ceranfeld, Spülmaschine und Schränke, in denen sich bereits ausreichend Küchenutensilien befinden. Ebenso stehen Waschräume zur Verfügung. Außerdem gibt es zwei große Aufenthaltsräume mit TV, Billardtisch, Kicker, Dartscheibe und Sitzecke. Das Haus verfügt außerdem über eine große Außenanlage mit überdachter Terrasse und einer größeren Rasenfläche. „In dem Bau aus dem Jahr 1958 war zunächst eine Außenstelle der Werkstatt für Behinderte untergebracht“, erinnert Ulrich Schwarzbach von den CWWN. „Nach dem Umzug der beschützenden Werkstätten aus Rumeln nach Kamp-Lintfort in eine Halle an der Oststraße wurde die Zweigstelle Geldern-Lüllingen in eine Freizeit- und Begegnungsstätte umgebaut und später auch gekauft.“ Dort fuhren Gruppen der Werkstatt für Wochenendausflüge oder Freizeitmaßnahmen hin, es fanden Fortbildungen statt, oder man zog sich zu Klausurtagungen zurück. „Und unsere Mitarbeiter konnten die Räume auch für private Feiern nutzen“, so Wolfram Teschner, Geschäftsführer der CWWN. Doch dafür finde man andere Lösungen, nun sei es wichtig, den Flüchtenden aus der Ukraine zu helfen. Die Vertreter der Stadtverwaltung waren begeistert von dem Vorschlag, da sie dort ohne größere Umbauten schnell Familien unterbringen können. „Nur Waschmaschinen brauchen wir noch. Und eine Lösung für das WLAN. Ich spreche mal mit der Feuerwehr“, so Jürgen Hüsken von der Gelderner Baugesellschaft. „Das ist kein Luxus, aber eine gute Lösung. Weitaus besser, als Menschen erstmal in Turnhallen unterbringen zu müssen“, sagt Sven Kaiser. Der Bürgermeister zeigte sich sehr dankbar für die große Hilfsbereitschaft, die viele Gelderner zeigen. Die Stadt arbeite daran, die vielen Angebote zu sammeln und zu bündeln. Dazu kommt auch weitere Hilfe der CWWN. Wolfram Teschner sagte, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter bereit seien, wo immer nötig weiter zu helfen. Ob mit Fahrdiensten, Sprachangeboten oder Freizeiten. Und à propos Turnhalle: Teschner berichtete, dass die CWWN die kleine Sporthalle am Wohnheim St. Bernardin in Hamb der Gemeinde Sonsbeck ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellen, damit eine weitere Notunterkunft bereitsteht.

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